5. Hospiz-Benefizkonzert | Requiem von Johannes Brahms

Wieder deutlich über 500 Besucher haben an Allerheiligen in der bis auf den letzten Platz besetzten Mutterhauskirche das 5. Benefizkonzert des Hospiz Karl Josef besucht. Mit Brahms´ deutschem Requiem wurde eines der bekanntesten und bedeutendsten Chorwerke überhaupt aufgeführt. Auch in diesem Jahr wurde der Chorpart vom Chor Cappella Nova Freiburg e.V. (Leitung Jannik Trescher) übernommen. Das Sopran Solo sang Svea Schildknecht, der in Freiburg geborene Georg Gädker besetzte die Bass Solopartie. Auch das u.a. aus Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Freiburg zusammengesetzte Orchester (Konzertmeisterin: Anke Ohnmacht-Döling) war hochkarätig besetzt. Nach der Begrüßung durch Geschäftsführer Bernd Fey hob Bürgermeister Ulrich von Kirchbach in seinem Grußwort die besondere Bedeutung des Hospiz Karl Josef hervor und bedankte sich bei allen, die sich für diese wichtige Aufgabe engagieren.

Versteht man unter einem Requiem gemeinhin kirchenmusikalische Kompositionen zum Totengedenken orientierte sich Johannes Brahms (1833-1897) bei der Auswahl seiner Texte für das Deutsche Requiem nicht am traditionellen Kanon des Requiems als Totenmesse, sondern wählte aus Texten des Alten und Neuen Testamentes. Es ging ihm vor allem darum den Trost der Hinterbliebenen in den Mittelpunkt zu stellen; er wollte eine von Ernst, Würde und Zuversicht getragene Musik für die Lebenden. Beim streng symmetrisch konzipierten Requiem bilden Satz I und VII eine musikalische und inhaltliche „Klammer“. So beginnen beide Sätze mit den Worten „Selig sind…“, der Schlusssatz greift motivisch auf Elemente aus Satz I zurück. Inhaltlich lässt sich eine Zweiteilung ausmachen: Bis zum Satz III geht es überwiegend um Trauer über die Vergänglichkeit des menschlichen Daseins, Todes- und Vernichtungsangst. Nach einem idyllischen Ruhepunkt im Satz IV überwiegt der Gedanke an Trost, die Verwandlung von Trauer und Ausweglosigkeit in Zuversicht und die Gewissheit, dass der Tod zu besiegen sei und hinter ihm ewiges Leben war

Ein deutsches Requiem“ von Johannes Brahms wurde im Original für einen Chor mit 200 Sängern komponiert. Im Laufe der Jahre hat sich eine Fassung für Chor, Klavier (vierhändig) und Pauken etabliert, die sich mit heute verfügbaren Chorgrößen realisieren lässt. Die im Benefizkonzert aufgeführte Fassung wurde vom Freiburger Flötisten Joachim Linckelmann bearbeitet. Die große Originalbesetzung reduziert er sehr geschickt auf Streicherstimmen, fünf Bläser und Pauke. „Diese Bearbeitung überzeugt mich deutlich mehr, als die gängige Bearbeitung für Klavier, da die Farbigkeit des Originals fast erhalten bleibt“, betont Dirigent Jannik Trescher. Die Chorstimmen sind von der Bearbeitung unberührt.

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